Viel Stoff für hautenge Debatten
- Jörg Peterkord
- 24. Aug. 2016
- 2 Min. Lesezeit
Wenn Burkinis verboten werden sollen, dann bitte auch all die hässlichen Neoprenanzüge. Wo kämen wir denn hin, wenn am Bodensee die Menschen in Ganzkörperanzügen baden würden oder tauchen, oder surfen… oder ganz schlimm: kleine Kinder in Ganzkörperanzügen, um sie angeblich vor Sonnenbrand und Hautkrebs zu schützen. Vielleicht ist ja der Widerstand gegen Burkinis auch darin begründet, weil ihre Trägerinnen ostentativ ihre Religion betonen. “Wir sind was Besseres, denn wir sind Muslima, die sich an den Koran halten” – wobei ja weder Burka noch Burkini etwas mit dem Koran zu tun haben. Zu Mohammeds Zeiten ging man nicht spaßeshalber baden. Dann also weiter mit der Rettung des Abendlandes und der grundsätzlich überlegenen europäischen Zivilisation! Keine Missionierung für den Islam durch Burkini- Frauen an europäischen Stränden zulassen. Im Europa der Regionen sollten auch regionale Befindlichkeiten bei diesem Thema nicht unberücksichtigt bleiben. Wobei ich zugeben muss, dass mich Teile dieses Bildes der Trachten-Burka mit Gamsbart extrem verunsichern. Zumal ein Gamsbart an einem weiblichen Kopf nichts zu suchen hat.

Dirndlburka von Carla Degenhardt 2015
Ich halte es für unbedingt erforderlich in jedem Parlament auf allen Ebenen von der Kommune über Kreistage, Länder Regionen und nicht zuletzt nationale Parlamente Ausschüsse für Badenkleidung einzurichten und zügig Gesetze und Richtlinien zu entwickeln, die klären, welche Tangas wo vorgeschrieben sind. Dieses Probem tangiert wirklich jeden! Nach Brüssler Logik müssten Länder – und insbesondere struktur- also textilschwache Regionen – Kompensationen für Textilverzicht erhalten unter Berücksichtigung soziaklimatischer Besonderheiten. “FKK für alle!” Die populistische Losung schallt besonders von den Felsstränden in den öffentlichen Debattenraum: Rotärsche kämpfen für ihre Freiheit und lassen aus Protest ihren Körper so tätowieren, sodass sie immer bekleidet sind. Für die (PVP) Politik vom Pavianfelsen fehlte schon lange eine europäische Sammlungsbewegung. Das ist doch was Identitätsstiftendes – nicht nur für die Freiwedler. Gegen vermutlich muslimisch motivierte Hautkrebswarnungen der Medizin und der Krankenkassen, muss man sich zur Wehr setzen! Bleibt die Frage: Wann wird frau frei entscheiden können, ob sie das richtige Maß trägt?
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